POSITIVE HALTUNG UND POSITIVER UMGANG MIT MENSCHEN
Heute melde ich mich zu einem Thema, welches meines Erachtens gut in diese Corona-, aber auch Weihnachtszeit passt. Eine Zeit, in der wir noch einmal mehr feststellen dürfen, wie wichtig ein gutes Miteinander ist und wie wertvoll uns andere Menschen sind. Die Sozialkontakte als (fehlende) Energiequelle, wer hätte gedacht, dass wir das einmal so stark zu spüren bekommen und vermissen werden. Hier meine Gedanken dazu welche helfen können, den Wert dessen noch einmal zu überdenken und welche auch aufzeigen, was alltäglich zwischenmenschlich abläuft und zu positiven Veränderungen führen kann.
Eine positive Haltung Menschen gegenüber, egal wie sie ticken, ist sehr bedeutend und wird in einer konsequenten Umsetzung spürbar für alle Beteiligten. Dabei ist es nicht relevant, wo jemand gerade unterwegs ist. Diese positive Haltung und der achtsame Umgang mit Menschen ist mehr als nur ein Gefühl, es ist eine Lebenseinstellung, ein Wert.
Das fängt mit den eigenen Gedanken an, geht über die Körperhaltung und Körperreaktionen bis hin zu den Äußerungen und Reaktionen in Bezug auf unsere Mitmenschen.
Seid euch immer bewusst, dass unsere Mitmenschen spüren können, wenn wir sie in Gedanken abwerten oder sie mit negativen Unterstellungen belegen.
Nicht immer bewusst, sondern sehr häufig unbewusst, nehmen wir zudem (körperliche) Bewegungen oder Reaktionen wahr, die wir mit unseren Erfahrungen abgleichen, interpretieren und ihnen eine oftmals auch eine negative Bedeutung geben. Das kann einerseits zu Irritationen, Misstrauen und auch negativen Gefühlen auf beiden Seiten führen, andererseits erzeugt eine positive Haltung Menschen gegenüber, positive Gefühle und führt zu einem positiven Umgang mit anderen. Übungsfelder dazu gibt es reichlich, wann immer wir mit Menschen zusammenkommen oder in Kontakt treten.
FOLGENDE GEDANKEN UND FRAGEN MÖCHTE ICH DIR MITGEBEN:
1. Unterstell jedem Menschen, egal wie dein (erster) Eindruck ist, zuerst eine positive Absicht in allem, was er tut!
2. Sobald du ein negatives Gefühl anderen gegenüber hast oder dir etwas seltsam vorkommt, frag dich zuerst: “Was hat das mit meiner Person zu tun, dass ich so auf diesen Menschen reagiere?”
3. Wenn du in Zukunft Menschen begegnest, frag dich immer: “Was kann heute von dir lernen?”
Integriere diese Vorgehensweise in dein Leben und du wirst bemerken, wie sich deine Haltung deinen Mitmenschen gegenüber verändert. Du wirst möglicherweise ein Gefühl von Leichtigkeit oder Ähnliches spüren und dein Blickwinkel kann sich kurz und auch langfristig stark verändern.
Die Menschen um dich herum gewinnen an “Schönheit” und du reflektierst dein eigenes Verhalten bzw. deine Haltung stärker als bisher. Vorurteile oder erlernte Muster werden von dir überprüft und ggf. verändert. Du konstruierst für dich eine neue Wirklichkeit und lässt zu, dass auch andere Menschen die Möglichkeit haben, ihre Haltung und ihre Gedanken dir gegenüber zu überprüfen.
Du und alle anderen Menschen gehen immer in Resonanz (lateinisch: resonare „widerhallen“, das bedeutet, wir schwingen mit dem Gefühl/ Verhalten etc. des anderen mit. Wir werden unweigerlich dort hineingezogen) miteinander, sobald du mit Jemandem in Kontakt trittst.
Es hat immer auch etwas mit dir zu tun, was gerade passiert oder wie du dich fühlst. Es entsteht eine Wechselwirkung. Du hast die Wahl und kannst beeinflussen, ob diese Resonanz positiv, negativ oder irgendwie anders ausfällt. Das ist unabhängig vom Kontext/Umfeld oder den Themen, die behandelt werden.
HIER EINIGE BEISPIELE DAZU:
Du wirst, genauso wie andere Menschen, in einer Situation nervös, in der sich Menschen nervös verhalten – Du kannst es gar nicht verhindern. Stell dir hierzu z.B. vor, wie es ist, wenn das Kabinenpersonal eines Flugzeugs aufgeregt hin und her läuft. Das hat sicher eine Resonanz und führt zu unterschiedlich starken Reaktionen der Passagiere. Oder wenn Menschen in deiner Umgebung gähnen, lächeln oder laut lachen, ist das ebenfalls “ansteckend”. Wenn du traurige, gruselige oder lustige Filme ansiehst, reagierst du ebenfalls mit dem entsprechenden Gefühlen und Körperreaktionen. Es passiert automatisch, und dafür gibt es eine Erklärung bzw. eine neurobiologische Ursache: die Spiegelneuronen in unserem Gehirn.
Wir gehen in Resonanz und spiegeln uns in anderen Menschen, und zwar immer! Dem kannst du nicht ausweichen sobald du mit jemandem in Kontakt bist. Nutze es positiv für dich!
Die Selbstreflexionsfrage “Was kann ich heute von dir lernen?” führt zusammen mit der Reflexion darüber, weshalb man auf einen Menschen auf eine bestimmte Weise reagiert, und der Unterstellung guter Absichten, zu einer positiven Haltung auf Augenhöhe.
HIER DEINE ÜBUNG DAZU: WAS KANN ICH VON DIR LERNEN?
Die Übung macht es möglich, sich jeden Tag erneut darauf zu fokussieren, dass wir jederzeit, von allen Menschen und in jeglichem Kontext etwas lernen können. Die Sensibilität dafür unterstützt den positiven Blick auf Menschen und führt zu einem Kontakt auf Augenhöhe. Starte die Übung damit, dass du einen Tag in der Woche wählst, an dem du dir immer, wenn du mit Menschen in Kontakt trittst, innerlich leise und unbemerkt, deinem Gegenüber die Frage stellst: Was kann ich heute von dir lernen?
Wenn es möglich ist, mach dir anschließend Notizen und reflektier am Ende des Tages darüber, welche Erkenntnisse du aus der Begegnung ziehen kannst. Stell dir dazu die Fragen:
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- Was ist mir wichtig an diesen Erkenntnissen?
- Welche Veränderungen habe ich an mir und an anderen bemerkt?
- Wie reagieren die anderen auf mich?
- Welche langfristigen (Aus-) Wirkungen hat mein verändertes Denken und Handeln?
Wir können immer und von jedem Menschen etwas lernen, sobald wir in irgendeiner Form mit ihm in Kontakt treten. Wir müssen einfach nur aufmerksam hinschauen, hinhören und hinfühlen. In Resonanz treten wir dabei allemal. Es spielt dabei keine Rolle, welche Herkunft, Kultur etc. oder welche Lernerfahrungen bzw. Bildung unser Gegenüber hat. Es ist spannend und bereichert unser Leben. Die “Schatzkiste” der Erfahrungen wird zudem mit wertvollen Möglichkeiten, die dadurch entstehen können, aufgefüllt. Damit schenken wir unseren Mitmenschen außerdem ein Gefühl der Gemeinschaft und des Angenommenseins, was meines Erachtens Energien freisetzt, die jeder immer gebrauchen kann – gerade in dieser Zeit.
Wer mehr zu diesem Thema erfahren, lesen und/oder üben möchte, kann gerne in mein Buch “Gesunde Führung in der VUKA-Welt” (inkl. Arbeitshilfen online) reinschauen. Eine ausführliche Leseprobe gibt es auf meiner homepage: www.ruthmattes.de